Täglich 10 – 18 Uhr

Dienstags Geschlossen

Tony Cragg. Points of View. Dessau 2025

21. Juni bis 5. Oktober 2025 in der Orangerie, im Park und im Schloss Georgium

Der britische Bildhauer Tony Cragg (* 1949) ist einer der bekanntesten Künstler der Gegenwart. Seine Werke lassen sich weltweit in bedeutenden Sammlungen und auch im öffentlichen Raum finden.
In diesem Sommer besteht die Möglichkeit, eine Auswahl seiner größeren Skulpturen der letzten drei Jahrzehnte in der UNESCO-Welterbe-Stätte Schloss und Park Georgium in Dessau zu erleben. Ein Teil der Schau findet im Innenraum der Orangerie, einem neutralen weißen Raum, statt. Der zweite Teil der Ausstellung ist an verschiedenen Punkten des Parks und im Schloss zu entdecken. Die Werke treten hier in einen Dialog mit ihrer architektonischen und naturräumlichen Umgebung.

Der Hauptteil der Ausstellung in der Orangerie ist täglich 11 – 18 Uhr geöffnet, Dienstag geschlossen, an Feiertagen geöffnet.

Die Orangerie befindet sich am südlichen Rand des Parks Georgium direkt an der Puschkinallee. Die Gemäldegalerie im Schloss Georgium ist ca. 200 m und der Hauptbahnhof Dessau ca. 500 m entfernt.

Die im Park aufgestellten Skulpturen sind rund um die Uhr zu besichtigen. Die Ausstellungsstation im Schloss ist zu den Öffnungszeiten der Dauerausstellung zu besichtigen.

Vermittlungsangebote zu der Sonderausstellung finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Die reguläre Eintrittskarte des Museums berechtigt ohne Aufschlag zum Eintritt in die Sonderausstellung in der Orangerie.

Einführung

Ausgangspunkt von Craggs künstlerischer Arbeit ist stets das Material in seinen jeweiligen spezifischen Eigenschaften und als potentieller Ausdrucksträger. Einen weit gefassten Materialbegriff zugrunde legend, betrachtet er Skulptur als eine Form des Studiums der materiellen Welt. Die künstlerische Arbeit ist in diesem Sinne eine Suche nach neuen Formen, welche in der Lage sind, neue Bedeutungen zu erzeugen, neue Emotionen zu evozieren und damit aus einer durch die industrielle Normierung erzeugten Verarmung unserer Formenwelt auszubrechen. Obwohl Cragg kein mimetisch arbeitender Künstler ist, sind natürliche Formen und die ihnen innewohnende Dynamik eine wichtige Inspirationsquelle für ihn. Seien es menschliche Gesichtszüge, geologische Formationen oder Zellstrukturen, die nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind.

Die Dessauer Ausstellung, welche Skulpturen aus den letzten drei Jahrzehnten versammelt, besteht neben dem Innenraum der Orangerie aus vier Stationen im Park und Schloss Georgium. Gleich am Anfang gerät über die Skulptur Stack (Stapel, Schichtung) ein wichtiges Formprinzip des Künstlers in den Blick, welches ihn seit Jahrzehnten beschäftigt. Selbst ein so schwerelos bewegtes Werk wie Points of View, welches in einer Ausformung in Edelstahl auf der Wiese nördlich des Schlosses den Zielpunkt der Ausstellung  markiert, folgt diesem Prinzip, auch wenn die spiegelnde Oberfläche keine Einblicke mehr in seinen inneren Aufbau gestattet. Seine je nach Blickwinkel sich stets verändernde Silhouette deutet immer wieder menschliche Profile an und spielt so mit dem Vermögen des Menschen, anthropomorphe Eigenschaften in Objekte hineinzulesen. Der Gegensatz zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen statuarischem Stillstand und wirbelnder Bewegung ist in dem Werk aufgehoben.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt.

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