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Dienstags Geschlossen

SAMMLUNGS(GE)SCHICHTEN

3. Dezember 2025 bis 2. März 2026 in der Orangerie

Von Barock bis Bauhaus. Die Anhaltische Gemäldegalerie beleuchtet ihre Sammlungsgeschichte

Die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau ist ein Museum, das durch die Verbindung mehrerer weit älterer Sammlungen entstanden ist. Meist zeugen sie von den künstlerischen Interessen verschiedener Angehöriger der Dynastie der Askanier, die bis 1918 im Herzogtum Anhalt regierte. Durch eine Heiratsverbindung mit der Familie der Oranier gelangten viele Gemälde des niederländischen „Goldenen Zeitalters“ in den mitteldeutschen Kleinstaat. Im Winter 2025/26 gibt die Anhaltische Gemäldegalerie einen Einblick in ihre Sammlungsgeschichte und damit auch in die Geschichten rund um die Sammlungen und Sammlerpersönlichkeiten, denen sie ihre kostbaren Bestände von Mittelalter bis Moderne zu verdanken hat.

Dabei geraten nicht nur die Zeiten fürstlicher Sammelleidenschaft, sondern auch das von politischen Umbrüchen geprägte 20. Jahrhundert in den Blick. Die Gemäldegalerie hatte eine enge Verbindung zur Präsenz des Bauhauses in Dessau und war maßgeblich von der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ betroffen. Sie verlor Werke durch Diebstähle während der Kriegsauslagerung und wuchs durch beschlagnahmte Kunstwerke während der sogenannten Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone. Wieweit in der Nazi-Zeit verfolgungsbedingt entzogene Werke in den Sammlungen zu finden sind, untersucht seit 2023 ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördertes Forschungsprojekt. Teil der Präsentation der Forschungsergebnisse ist die Schau „Sammlungs(ge)schichten“, welche bis zum 2. März 2026 in der Orangerie im Georgium zu sehen ist.

Weitere Ausstellungen des Jahres 2026 – sowohl in der Orangerie als auch im Schloss Georgium – stehen im Zeichen des Jubiläums „Bauhaus Dessau 100“. Sie befassen sich unter anderem mit dem Bauhausschüler Fritz Winter (1905-1976) und dem ehemaligen Direktor der Gemäldegalerie Ludwig Grote (1893-1974). Grote war maßgeblich an der Ansiedlung des Bauhauses in Dessau beteiligt und beeinflusste auch später als Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums die Erinnerung an diese Kunstschule der Moderne.